Samstag, 21. November 2020
Sa., 21. November
Obacht, Werbung! Nachdem heuer coronabedingt das zweimonatige Islandhopping auf den Malediven ausgefallen ist, unsere Kreuzfahrt zum Südpol nicht stattfinden konnte und nun auch noch der sechswöchige Weihnachtsurlaub in Venedig flachfällt, kam die Frage auf: und was jetzt? Okay, dachte ich mir, mir doch wurscht, dann schreib ich eben einen Roman.
Da ist einer, der so ähnlich aufgewachsen ist wie ich. Er ist aber nicht ich, weil doch einiges anders ist als es bei mir war. Aber Franz ist im dem selben Dorf in den 1950er und 60er Jahren in unmittelbarer Nachbarschaft zum Obersalzberg aufgewachsen und ist mit den selben Fragen konfrontiert wie ich damals:
Warum besteht der Obersalzberg aus einer riesigen Trümmerlandschaft? Warum ist der ganze Berg von Tunneln und Gängen durchlöchert? Was waren das für Leute, die dort gewohnt haben? Was ist mit denen geschehen? Und warum redet keiner darüber? Was ist das für ein seltsames Haus auf dem Gipfel des Kehlsteins? Und welche Rolle spielte der eigene Vater bei alledem? Warum schimpft er immer wieder auf die Juden?
Aber natürlich geht es auch um die essentiellen Fragen: Wie soll das gehen mit den Mädchen? Wie küsst man die und warum eigentlich? Warum ist nach dem Tod des Vaters das ganze Geld samt Haus und Grund weg und die Familie muss ausziehen? Ein Berg voller Fragen und kaum Antworten.



Bergheim 216 Seiten, Hardcover, gebunden, 16,90 € in Münsing bei Krümel & Korn, bei Buchhandlung Rupprecht in Wolfratshausen und im Webshop des Ambacher Verlags.

***

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 20. November 2020
Fr., 20. November
Bürgermeister Grasl berichtet:
Die Arbeit im Rathaus läuft weiterhin, wenn auch mit weniger überörtlichen Terminen und mit Vereinbarung derselben. Dafür mit mehr Videokonferenzen. Die meisten Bürger haben dafür Verständnis. Die Gratulationen müssen momentan leider wieder ausfallen bzw. sich auf den Versand von Präsenten und Karten beschränken. Die gemeindlichen Projekte laufen dagegen auf Hochtouren. Breitbandversorgung, Straßenbau bis zur Standortsuche für den Mobilfunk. Herr Aiwanger macht Landkreisen und Gemeinden Druck und fordert Unterstützung bei der Verdichtung der Versorgung auf dem Land. Dieses Thema wird an Münsing nicht vorbeigehen.

Die beengten Verhältnisse im Rathaus sind seit März durch die Abstandsgebote noch schwieriger zu bewältigen. Daher wird das Bauamt Ende nächster Woche komplett in den Alten Pfarrhof umziehen (bei Beamten würden man sagen, sie werden umgebettet, aber wir haben nur ein Exemplar davon, nämlich den BGM als Beamten auf Zeit).

Es soll sich dadurch nichts ändern und die Erreichbarkeiten der Mitarbeiter bleiben genauso bestehen wie die mit dem Rathaus identischen Öffnungszeiten. Im Zuge dieser Rotation wandert das Ordnungsamt ein Zimmer weiter. Pass- und Meldeamt bleibt unverändert. Die Zentrale und die Hausverwaltung wandern ebenso in die frei werdenden Büros des bisherigen Bauamts. Damit entsteht mehr Platz für die Mitarbeiter und auch für Azubis und Praktikanten.

Der bisherige Sitzungssaal wurde seit Frühjahr zum Sozialraum (auch für die Mittagspausen) umfunktioniert, wo das Team mit Abstand seine Brotzeit genießt und sich auch noch austauscht. Dabei wird trotz allem sehr viel gelacht.

Der altehrwürdige Gemeindesaal mit seiner halligen Akustik dient weiterhin und wohl noch länger als Sitzungsraum des Gremiums. Da die Turnhalle leider momentan auch gesperrt ist, entfallen die vertrauten Trampelgeräusche der Ballsportler. Für das neue Bürgerhaus wird weiterhin intensiv weitergeplant. Dazu wird im nächsten Münsing aktuell wieder einmal ausführlich Bericht erstattet. Insgesamt ist die Stimmung in der Gemeinde gut. Wir lassen uns nicht unterkriegen und alle Mitarbeiter sind hoch motiviert.

***

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 19. November 2020
Do., 19. November
You are what you eat. So richtig verstanden habe ich diesen angeblich weisen Spruch nie, und während ich das schreibe, kapiere ich ihn eher noch weniger – zumal ich am Abnehmen bin. Allerdings mache ich keinen Hungerstreik, sondern praktiziere unter gelegentlichem Gespött meiner Familie etwas, das ich "nachhaltige Gewichtsreduktion" nenne, d.h. ich arbeite kontinuierlich in kleinen erträglichen Schritten an meiner Strandfigur für nächsten Sommer – und das, ohne mich gravierend einzuschränken. Und tatsächlich habe ich so in zwei Monaten 3,5 Kilo weggebracht. Würde das linear so weitergehen, wäre in ein paar Jahren nichts mehr von mir übrig – ich darf also nicht vergessen, rechtzeitig wieder auf die Bremse zu treten.

Die Pandemie samt Lockdown ist beim Abnehmen sehr hilfreich: Man isst vorwiegend zu Hause, wo man nicht das Problem hat, einen Teller halb aufgegessen unter hochgezogenen Augenbrauen der Bedienung zurückgehen zu lassen, für den man auch noch teuer bezahlt hat. Ich treffe mich auch nicht in der Wirtschaft mit Freunden, die einen gleich schief anschauen, wenn man unter fünf Halben bleibt. Das ist dann eh schon die halbe Miete beim Wenigerwerden.

Gelegentlich aber packt mich doch so eine Art Heißhunger, und ich schleiche mich unter dem Familienradar hindurch davon, fahre nach Wolfratshausen zu Vinzenz Murr und bestelle mir eine "Oatrige" in der Semmel. Ich sage dort jedoch "Käsekrainer" dazu, weil nicht alle Verkäuferinnen die Landessprache verstehen. Dabei ist "Oatrige" (hochdeutsch "Eitrige") sehr treffend, sieht sie doch aus wie ein entzündetes multiples Furunkel in Wurstform (siehe Bild!).



Der Oater – das sei Wurstunkundigen erklärt – besteht aus geschmolzenem Käse, der sich beim Braten wulstartig auswölbt, und wenn man da hineinsticht, werden tatsächlich Erinnerungen an die eigene Pubertät wach, was einen jedoch überhaupt nicht vom Genuss abhalten sollte, denn der ist schon mit dem ersten Biss schlichtweg überragend – vor allem, wenn man am Abnehmen ist.

***

... link (0 Kommentare)   ... comment