Mittwoch, 1. April 2020
Mi., 1. April
Hilfe für ältere Menschen Die bestehenden Ausgangsbeschränkungen bedeuten eine weitgehende Ausgrenzung des sozialen Miteinanders und des täglichen Alltags – vor allem für ältere Menschen, die zudem häufig alleine leben. Nicht alle sind in der Lage, ihren täglichen Bedarf zu organisieren. Einkaufen wird schwieriger und viele trauen sich nicht mehr hinaus. Die nötige Hilfe in der Gemeinde Münsing bietet die von Traudl Linhuber koordinierte Nachbarschaftshilfe. Auch der Sportverein kann und will dabei mit maximaler Kraft unterstützen. Dessen FSJ-ler kann nötige Hilfe koordinieren und organisieren und ist in den Dienst von Traudl Linhuber gestellt.

Außerdem: Eine Liste der Ein­kaufs­mög­lich­keiten und Liefer­services in der Gemeinde Münsing wurde von der Bürgerliste Münsing zusammengestellt, zu finden hier.



Auf dem Bild zeigt sich Fritz Noppes aus Degerndorf einkaufsbereit mit einer nach Anleitung von Nicole Ebner genähten Behelfsmaske.


Elke aus dem Wald: Heute morgen traute ich meinen Augen nicht – ich habe einen neuen Nachbarn, der am Starenkasten herumwerkelte. Ein bisschen groß ist er schon für sein neues Wohnzimmer.




Weise? Im Bild von gestern die fünf Wirtschaftsweisen bei der Vorstellung ihres Berichts. Sicherheitsabstand? Mundschutz? Behelfsmaske? Absolute Fehlanzeige!
Aber vermutlich haben sie eh schon die ganze Zeit miteinander gekungelt, da war's dann auch schon egal.




Huber to go Auch das Landhotel Huber in Ambach bietet Essen zum Mitnehmen an – anbei die aktuelle Karte. Einfach anrufen unter 08177-9320!




April, April! Elke hat mich voll drangekriegt mit dem riesengelbschnabeligen Paradiesvogel. Hätte ich ihr, ehrlich gesagt, nicht zugetraut, so eine Gemeinheit. Der angebliche Exot in ihrem Garten ist in Wirklichkeit ein Nashornvogel, den sie mal in Brasilien fotografiert hat.

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Dienstag, 31. März 2020
Di., 31. März
Dr. Lohse berichtet (3) Die dritte Woche der Pandemie in Münsing
Eine wunderbare Nacht, Sternefunkeln, klare, leicht schwirrende Luft, eiskalt. Der letzte Märztag, morgen ist erster April. Schlaflose Nächte haben auch Vorteile, sonst hätte ich gerade nicht diese kalte beruhigende Luft eingeatmet, die tiefe Nacht verspürt und früher als eigentlich geplant hier geschrieben.

Es beschleunigt sich, aber im Augenblick nicht in Holzhausen. Ich lese in der Zeitung, dass die Gemeinde Münsing in der Corona-Fall-Statistik pro Kopf Landkreissieger ist, also die meisten Erkrankten pro Einwohner hat. Sind wir besonders schwarze Schafe?
Unsinn, wir wissen es nur schon, weil wir so viel testen. Mit Erfolg. In Holzhausen konnte man Statistik live erleben: In zwei Wellen stiegen die Fälle sprunghaft an, ausgehend von einer unerkannten Ersterkrankung vor mehr als zwei Wochen. Die erste Welle, als B. scheinbar die erste war (da waren es aber schon drei), die zweite Welle fünf Tage später mit acht Erkrankten und dann eben NICHT die dritte große Welle, sondern nur ein Schwapp mit einer knappen Handvoll neu Erkrankten. Konsequente Quarantäne der bis dato Erkrankten und Kontaktverminderung – ein Opfer, dass gerade den geselligen und kommunikativen Holzhausern schwer fällt – erstickte dieses Feuer, bevor es richtig Kraft sammeln konnte.

Im Team läuft es gut, die Mannschaft in der Praxis hat gewechselt. Wir versuchen, fit zu bleiben, was abgesehen von der einen oder anderen schlafarmen Nacht einigermaßen funktioniert. Jeder Einzelne steht unter erhöhter Anspannung, jeder geht anders damit um.

Nach unseren ersten beiden sehr improvisierten Abstrich-Aktionen vor unserer Praxis mit knapp 40 Patienten (womit wir ja dann Landkreis-Testsieger wurden) war uns die enorme Wichtigkeit der Testungen klar. Die Testung hilft nicht dem Erkrankten. Der Erkrankte braucht Ruhe, eine Portion Glück und, wenn er schwer erkrankt, eine anständige medizinische Betreuung. Aber sein Nachbar, seine Großeltern, die brauchen diesen Test, damit sie gewarnt sind. Vor ein paar Tagen schrieb ich über die Hundertschaft, von denen acht in die Klinik müssen und nur sieben wieder nach Hause kommen. Wir brauchen die Testungen und danach das konsequente Verhalten, um möglichst wenige Hundertschaften zu haben.

Das Team schiebt. Der Osterurlaub wurde gestrichen – eigentlich nicht von Dr. Özden oder mir, sondern das Team stellt klar, dass jetzt keine Zeit ist, zuhause zu sitzen. Den Satz „wir werden gebraucht“ höre ich oft dieser Tage. Wir hatten uns gar nicht so recht getraut, den Familien ihre freie Woche zu streichen.

Dann kam die Idee des Drive-In auf. Sie schlich sich in unsere Köpfe und viele Hände machten sie binnen des vergangenen Wochenendes zur Realität. Dörfer haben den Vorteil, dass man sich kennt. Das ist ein gigantisches Potential. Am Freitag blickten wir noch einmal skeptisch vor unserer Praxis umher, wie und wo man am sichersten Testungen machen könnte. Am Montag, also gestern, stand bei der Münsinger Waschanlage ein komplettes Drive-In auf dem Grund eines Münsingers, den er uns, ohne eine Minute zu zögern, zu Verfügung stellte.
Unsere Gartenpavillions verbanden sich mit Verkehrspollern der Feuerwehr und mit improvisierten Schildern des gemeindlichen Bauhofes zu einem ungewöhnlichen netten, kleinen Ensemble mit dem Charme eines Verkehrsübungsplatzes der Grundschule.

Mit gepackten Kisten voller Material steht das Drive-In-Team der Woche, Dr. Özden und Mitarbeiter bereit. Weitere Arztpraxen oder Ärzte, ehemalige Mitarbeiter unserer eigenen Praxis möchten eingearbeitet werden, um ehrenamtlich über Wochen zu helfen. Das Landratsamt ist erfreut, möchte uns mit Logistik unterstützen – bislang versorgen uns Handwerker und Privatpersonen mit Spenden von Masken, Schutzanzügen und Handschuhen. Diese Woche haben wir uns gesetzt, um aus dem spontan geborenen Provisorium ein professionelles Element in der Bekämpfung der Krise zu formen.

Vor drei Wochen hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich einmal so etwas um 4:41 Uhr morgens schreiben würde. Da hätte ich wahrscheinlich vom Osterurlaub geträumt und mich gefreut, mit unserem Kirchenchor Ostern in unserer schönen Holzhauser Kirche singen zu dürfen. Fällt aus.

Angesichts des Desasters in den Ländern rund um uns und den beängstigenden Berichten im Stundentakt tut es aber unendlich gut, in einer Gemeinschaft zu stehen und aktiv sein zu können.


Blick ins "Ausland" (7) Von der Nordfriesischen Insel Pellworm erreicht uns das abgebildete Corona-Plakat.
So mokt wi dat! Wir sind zwar über meine Frau mit einem Netzwerk von Übersetzern verbunden, aber das kann niemand. Naja, so ungefähr kann man sich ja denken, was draufsteht.




Äpfel und Birnen Wer die Diskussion über die Gefährlichkeit von Covid-19 im Vergleich zu Influenza verfolgt, stößt immer wieder auf die verstörende Zahl von 25.000 Influenza-Toten aus dem Jahr 2018, neben der die paar hundert aktuellen Corona-Toten seltsam harmlos wirken. Bei meinen Recherchen bin ich auf einen Artikel in der Online-Ausgabe der "Pharmazeutischen Zeitung" gestoßen, der eine für mich logisch klingende Erklärung liefert – Zitat: Beim Vergleich der Sterbefälle der echten Influenza und Covid-19 muss man vorsichtig sein. Denn bei den häufig zitierten 25.000 Todesfällen in der schweren Grippesaison 2017/2018 handelt es sich um eine Schätzung der Übersterblichkeit im Zeitraum der Grippewelle, die das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin jährlich vornimmt. Bei den Covid-19-Sterbefällen handelt es sich dagegen nicht um eine Schätzung, sondern um die Summe aller Todesfälle bei Patienten mit laborbestätigter Infektion.
Wenn man also die aktuelle Covid-19-Todesfallzahl mit der Anzahl der Grippetoten von 2017/2018 vergleichen möchte, darf für die Grippe auch lediglich die Zahl der Todesfälle bei laborbestätigt Influenza-Infizierten herangezogen werden. Diese lag laut RKI-Saisonbericht bei 1.674 Todesfällen. In der aktuellen Saison 2019/2020 liegt sie den neuesten Zahlen zufolge bei 323; für Covid-19 beträgt sie aktuell (26. 3. 2020) 198. Bei Covid-19 steht Deutschland allerdings noch ganz am Anfang einer Epidemie mit exponenziell wachsenden Fallzahlen, entsprechend wird die Zahl der Todesfälle auch noch zunehmen, wie Experten immer wieder betonen. »Wir befinden uns am Anfang einer Epidemie«, sagte RKI-Präsident Professor Dr. Lothar Wieler vergangene Woche in einem Pressebriefing. »Wenn man sich eine Kurve vorstellt, befinden wir uns links unten.«



Elke aus dem Wald: Heute habe ich einen Kandidaten eingefangen, den gar nichts umhaut: den Winterjasmin. Er blüht bei mir im Garten seit Januar – eine kraftvolle Pflanze, die sich durch nichts beirren lässt, und der wir es gleich tun sollten.

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Montag, 30. März 2020
Mo., 30. März
Bericht von Bürgermeister Grasl (2) Nach der reibungslosen Stichwahlauszählung im sonst verwaisten Gemeindesaal startet nun überall wieder der Normalbetrieb. Unsere Wahlleiterin Gitti Patzelt, Anita Naß und das gesamte Team einschließlich Wahlhelfer atmen auf. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Wahlhelfer in der gesamten Großgemeinde! 3.426 Wahlberechtigte/versandte Briefe – 2.124 Wähler. Aus meiner Sicht zu wenig, wenn man bedenkt, dass Landkreis und Gemeinde in enger Verbindung stehen (auch finanziell). Ein Kreuzchen zu Hause mit viel Zeit wäre wenig Aufwand gewesen…

Der erwartete Ansturm auf das Ostufer ist zum Teil ausgeblieben. Bericht der Polizei, die das Geschehen per Streife und Hubschrauber beobachtet hat, vom Samstag:
„Bislang alles korrekt – habe nur vernünftige Einheimische und Besucher angetroffen. Die große Anzahl unserer Bürger verhält sich tadellos. Aber nach ca. 150 Rennradfahrern im Bereich Ostufer hat mein Kollege aufgehört zu zählen. Letztendlich verhält sich aber auch der Rennradfahrer korrekt. Er fährt Rad.“

Andere Kommunen wie Kochel melden volle Parkplätze. Die Leute wird es in den nächsten Wochen noch mehr ins Freie ziehen. Hier fordern die Gemeinden Lösungen, um den Auto-Ausflugstourismus einzugrenzen und auch den eigenen Bürgern die Bewegungsmöglichkeiten zu geben. Ein schwieriges Unterfangen und landespolitisch „heißes Eisen“ (Landrat Niedermaier), da die jetzigen Begrenzungen schon nach einer Woche vielen schwerfallen. Die Leute in den Wohnblocks und in der Stadt haben es nicht so gut wie wir. Auch in Nicht-Krisenzeiten sind unsere Feldwege durch die Lage an der Autobahn bereits seit Jahren beliebte Flaniermeilen, auch fürs Gassigehen. Das zeigen die vielen Autos mit Münchener Kennzeichen, z. B. am steinernen Brückerl Richtung Degerndorf. Kann man die Leute nicht verstehen?

Der Freistaat baut unterdessen sehr stringent medizinische Versorgungsstrukturen auf, die eine mögliche Intensivbetreuung sicherstellen sollen. Es werden auch Reha-Kliniken einbezogen. Schutzmasken sind für Gemeinden nicht zu bekommen, weil sich der Staat alles sichert. Es wird dringend davon abgeraten, nicht zertifizierte Modelle zu bestellen. Selbstgenähte sind ein guter Schutz, vor allem für andere, weniger für den Träger. Sie geben letztlich aber Sicherheit. Ein Riesendankeschön an alle Näherinnen, die auch das Rathaus und das Wahllokal ausgestattet haben.

Der Bürgermeister hofft darauf, dass der bisherige Gemeinderat im April noch einmal tagen kann und der neue Gemeinderat sich Anfang Mai konstituieren wird. Es stehen wichtige Entscheidungen an. Das Rathaus hat auch ohne Parteiverkehr sehr viel aufzuarbeiten.
Der Drive In für Corona-Tests im Gewerbegebiet ist eingerichtet. Ein großer Dank an Dr. Lohse, seine Frau uns sein tolles Team. Alle haben zusammengeholfen. Sebastian Graf, der gemeindliche Bauhof und viele andere positive Kräfte. Damit sind wir einmalig im Nordlandkreis. Das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit. Hierzu wird Dr. Lohse sicher selbst noch berichten.

Michael Grasl,
1. Bgm, Münsing


Öffnungszeiten Krümel & Korn
Die aktuellen Öffnungszeiten der Bäckerei sind:
Montag, 6:00 bis 12:30 Uhr
Dienstag bis Freitag, 6:00 bis 15:00 Uhr
Samstag, 6:00 bis 12:00 Uhr


Elke aus dem Wald heute gibt's etwas Besonderes: Die neuen Globuli für Heiterkeit sind angekommen. Sie helfen wirklich. Leider sind sie immer so schnell aufgebraucht. Und am Ende kugelt man selbst wie ein Globuli! Gönnt euch etwas Leckeres, das hebt manchmal - meistens - die Stimmung!




Buidl vo dahoam Neue Handy-Bilder sind angekommen: ein Glücksschwein von Lucia aus Münsing, ein weiteres Bild von Sophie aus Ammerland, und Fanny aus Holzhausen schickt uns die Aussicht von daheim auf das nachbarliche Hausdach. Vielen Dank an alle!!








Blick ins Ausland (6) Cong Lin schreibt uns aus Peking:
Immer mit Maske Es war das längste und ruhigste Chinesische Neujahr, das wir je hatten – keine Party, kein Essen im Freien, kein Einkaufen. Glücklicherweise funktioniert das Online-Shopping noch und die Lieferungen aus den Supermärkten, so haben wir momentan mehr Zeit fürs Kochen, Putzen und Spielen mit den Kindern.



Gelegentlich gehen wir mit den Kindern in die Parks, um mehr Übung darin zu bekommen, ständig Atemschutzmasken zu tragen.

Cong Lin,
Peking, Volksrepublik China

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