Dienstag, 7. Juli 2020
Di., 7. Juli
Blogdown beendet! Nach einer kleinen arbeitsbedingten Auszeit geht's jetzt munter weiter mit dem Blog. Zunächst mal aber kommen aber andere zu Wort:

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Bürgermeister Michael Grasl informiert: Rathaus geöffnet und neues Bücher-Tauschfenster an der Schule als Service für alle.
Alle Kommunen haben sich darauf verständigt, die Rathäuser wieder für den Parteiverkehr zu öffnen bzw. die durch Corona bedingten Einschränkungen der Öffnungszeiten weitgehend aufzuheben. Unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsvorschriften hat jede Kommune ab Montag, 29.6. dies – je nach ihren Möglichkeiten – so gemacht.
Das Rathaus ist also wieder zu den regulären Parteiverkehrszeiten geöffnet. Wir bitten aber um Terminvereinbarung. Das hat folgende Gründe:
Es hilft Abläufe erleichtern, wenn man z. B. für gewisse Vorgänge nur einmal kommen muss, weil man nichts vergessen hat. Dies gilt vom Pass- und Meldewesen bis zum Bauantragsverfahren. Es gibt eine vielseitige Palette an Dienstleistungen bei uns, die mit einem Bearbeitungs- und Vorbereitungsaufwand verbunden sind.



Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und empfehlen im Falle einer Wartezeit im Freien unser neues Bücher-Tauschfenster, das die Gemeinde bauen ließ. Es befindet sich rechts vom Schuleinang. Jeder kann Bücher, Brettspiele, Zeitschriften etc., die nicht mehr gebraucht werden, dort hineinstellen und sich andere Lektüre dafür holen. Es wird darauf ehrenamtlich geachtet, dass nur „saubere“ Literatur in dieses Fenster kommt.
Viel Freude beim Lesen und Schmökern!

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Dr. Lohse berichtet: Die 16. Und 17. Woche der Pandemie in Münsing.
Die standesamtliche Trauung unserer jüngsten Tochter ist richtig schön, jetzt haben wir einen netten Schwiegersohn mehr. In der Gemeinde Münsing wird alles sehr liebevoll und regelkonform hergerichtet, den Bürgermeister freut es, auch diese Aspekte seines Amtes sehen zu können. Etliche tragen nach längerer Pause – oder mein Schwager erstmals - die Lederhose oder das Dirndl. Beim anschließenden Weißwurstfrühstück in Attenkam donnert vom Himmel ein Hagelsturm als Festgeläut, fünfzehn Minuten später scheint die Sonne, der perfekte Einstand in die Ehe!
In der Praxis biegen wir so allmählich ein in den Endspurt zum Sommerurlaub, noch drei Wochen.
Bis dahin möchte noch viel vorbereitet werden – nein nicht das Einpacken der Badehose! Abrechnung, Papierkram und das Festzurren einer Strategie für die zweite Jahreshälfte bezüglich Corona. Nacharbeiten in bürokratischer Hinsicht, da in den letzten drei Monaten die kassenärztlichen Regeln und Zahlen im Wochentakt geändert wurden.
Vor einer knappen Woche gab es noch einmal ein Treffen im Landratsamt. Ich hatte ja einmal erwähnt, wie beeindruckt ich bin, was in unserem Land auf die Beine gestellt wurde:
Es gab eine „Führungsgruppe“ am Landratsamt, die in Zusammenarbeit mit den anderen Landkreisen die regionalen Probleme zu lösen sucht. Hier waren zwei „Versorgungsärzte“ eingebunden, die für den ambulanten Bereich beratend und tätig zuarbeiteten. Ein Hausbesuchsdienst für den Landkreis wurde auf die Beine gestellt, um Erkrankten eine Behandlung zuhause zu ermöglichen, wenn der Hausarzt nicht verfügbar ist, oder es keinen gibt. Zwei Drive-In Stationen wurden aufgebaut und koordiniert, um schnelle und einfach zu erreichende Diagnostik für jedermann zu ermöglichen – in Bad Tölz und in Münsing. Für Einrichtungen wie Heime wurden betreuende Ärzte berufen, um eine Anlaufstelle zu haben und die Bewohner der Heime optimal zu betreuen. Eine Covid-Schwerpunktpraxis wurde geschaffen, um ambulante Behandlung bei Ausfall des Hausarztes zu gewährleisten.
In der Anfangszeit wurde versucht, die ambulanten Bereiche mit notwendiger Schutzausrüstung zu versorgen, Mitarbeiter verteilten Material auch am Wochenende oder abends.
Jetzt ist der K-Fall (für Insider: der Katastrophenfall) zu Ende. Damit entfällt auf einen Schlag die Grundlage für all diese Strukturen, da die einzelnen Stellen, zum Beispiel die Führungsgruppe im Landratsamt, keinen offiziellen Auftrag mehr haben. Jeder kehrt zu seinen Regelaufgaben zurück, es gibt keine Drive Ins mehr, keine einrichtungsbetreuenden Ärzte mehr, keine Koordination mehr.
Es ist meines Erachtens zwar völlig richtig, dass der landesweite K-Fall beendet ist. Aber wir brauchen noch ein gut Stück Koordination und Planung, wie uns die jüngste Entwicklung mit neuen Hotspots zeigt. Im Umkreis von zwanzig Kilometern haben wir mit Geretsried und Starnberg heute schon einmal zwei solcher neuen Brandherde. Da brauchen wir schon noch so eine Art Feuerwehr, oder mindestens eine Corona-Leitstelle, die die Einsätze koordiniert.
Hoffentlich gelingt es unserem Landkreis noch, die geschaffenen Strukturen, die mit Ende des K-Falles beendet sind, durch eine Übergangsregelung in einem Standbybetrieb zu halten, bevor wir sie endgültig auflösen.
Etwas irritierend ist es schon, weltweit täglich neue Krankheitsrekorde und „fatalities“, hier Abrüstung und Übergang von der Krisenbekämpfung in die Tagespolitik.
Ich freue mich auf die ruhige Phase, treffe mit Bedacht wieder Menschen, werde nach einer gelungenen standesamtlichen Trauung hoffentlich eine wunderschöne kirchliche Hochzeit als Auftakt zum Sommerurlaub erleben. Und vorher kann ich ohne Angst zum Friseur gehen, der Termin ist schon vereinbart!

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