Mittwoch, 27. Mai 2020
Mi., 27. Mai
Gestern war's dann schon soweit. Ich hatte das noch als Scherz gemeint, dass man Fangebrüll und Stadiongeräusche hinzufügen könnte, aber die machen das tatsächlich! Beim gestrigen Spiel Dortmund-Bayern kam eine Bombenstimmung aus der Konserve, leider oft nicht ganz synchron zum Spielverlauf. Die Bildausschnitte waren fast immer so gelegt, dass man auch keine Zuschauer gesehen hätte, wenn welche da gewesen wären. Erst als nach einer Torwartrückgabe ein Riesenpfeifkonzert aufbrandete, waren durch die Hintertorkamera drei Seiten gähnend leerer Ränge zu sehen, aber niemand, der den empörten Lärm hätte verursachen können. Das kam dann schon ziemlich lächerlich rüber – ebenso wie Rummenigge, der mutterseelenalleine auf der leeren Tribüne saß und dabei aus zunächst unerfindlichen Gründen eine Maske über seinen Atemöffnungen trug. Angesichts einer Großaufnahme wurden die Gründe dann doch erfindlich: Es prangte ein FC-Bayern-Logo auf dem schwarzen Lappen.

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Die schönste Nachricht des Tages: Trumpls letzte Twitterergüsse wurden vom Betreiber zum erstmals einem Faktencheck unterzogen und als sachlich unhaltbar gekennzeichnet, worauf er einen netten Wutausbruch bekam und Twitter, sein wichtigstes Machtinstrument, der Manipulation der kommenden Wahl bezichtigte.
Dazu passt eine weitere Meldung, nämlich dass die Demokraten im Senat eine Arbeitsgruppe gegründet haben, welche die rechtlichen Mittel ausloten soll, falls Trumpl die Wahl verliert und dann aber partout nicht weichen will. Es geht tatsächlich darum, welche Institution letztlich eingesetzt werden müsste, um den Widerstrebenden aus dem Weißen Haus zu schleifen. (Quellen: sz-online + spiegel-online)

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Die empörendste Nachricht des Tages: Die Lufthansa, deren Corona-Einbrüche mit Steuergeldern abgefedert werden sollen, unterhält Tochterfirmen in Panama, auf einer Insel im Pazifik und auf zwei Inseln in der Karibik sowie in weiteren Steueroasen. Sie ist weder bereit, den Zweck dieser Gesellschaften zu nennen noch Informationen über die zugehörigen Geldflüsse herauszugeben und wird dabei von der Bundesregierung unterstützt – insbesondere von Altmaier, gegen den sich Scholz in der Sache wieder einmal nicht durchsetzen konnte (sz). Durch den Einstieg bei der Lufthansa wrd der Staat selbst also möglicherweise zum Mittäter bei Steuerhinterziehung und dubiosen Geschäften.

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